Schmerzen im Rücken nach einer ungeschickten Bewegung, einer jähen Drehung? Ein sogenannter „Hexenschuss“, der immer öfter mit heftigem und plötzlichem Schmerz einhergeht, Empfindlichkeit bei Nässe, Zugluft, Kälte?
All diese Symptome können ein Hinweis darauf sein, dass es Schäden an den Bandscheiben gibt. Das Wichtigste zum „Volksleiden Nr. 1“ kurz und bündig für Sie zusammengefasst.
Was sind Bandscheiben und wodurch kommt der Schmerz zustande?
Zwischen den einzelnen Wirbeln der Wirbelsäule sind sogenannte Bandscheiben als elastische Puffer gelagert. Bei jedem Wirbelpaar treten die Spinalnerven (Reizleiter u.a. in Beine und Arme) aus dem Wirbelkanal (Rückenmark) aus.
Wenn sich eine Bandscheibe wölbt, reißt oder ähnlich deformiert wird, kommt es zu einer Verengung des Wirbelkanals oder der Austrittspunkte der Nerven. Die sensiblen Nerven werden gereizt oder gequetscht. Man spricht von einem Bandscheibenvorfall, der mit Schmerzen in der Wirbelsäule einhergeht.
Diese Schmerzen können in Beine, Schultern, Arme ausstrahlen. Sie werden oft begleitet von Gefühlsstörungen, Taubheitsgefühlen und Lähmungserscheinungen.
In der Mehrzahl der Fälle ist die Lendenwirbelsäule betroffen. Bei der Halswirbelsäule und dem Nacken liegt der Wert bei ca. 25%.
Wie wird ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert?
Wenn Sie an immer wieder auftretenden Rückenschmerzen leiden, die Sie keiner Ursache zuordnen können, dann empfehle ich eine Terminvereinbarung in meiner Praxis in Wr. Neustadt:
OA Dr. Hans Peter Heuberger, Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie Wr. Neustadt: 02622/24530
Im Zuge einer ausführlichen Anamnese kann rasch festgestellt werden, ob diese Beschwerden möglicherweise in Zusammenhang mit einem Bandscheibenvorfall stehen. Sie werden körperlich und neurologisch untersucht, möglicherweise werden die Ergebnisse durch ein MRT zu bestätigen sein.
Wie wird ein Bandscheibenvorfall behandelt?
Es hängt von den Symptomen ab. Solange die Schmerzen nur leicht sind, noch keine Bewegungseinschränkung verursachen oder andere schwerwiegende Symptome auftreten, ist eine konservative Behandlung der erste Schritt.
Konservative Therapie ohne Operation
Wenn früher Ruhigstellung oder Bettruhe angeordnet wurde, so geht man heute einen anderen Weg.
- Es wird Wert auf Bewegung in leichter und mäßiger Form gelegt.
- Schmerz und entzündungshemmende Infiltrationen beruhigen den Reizzustand im Bereich des Bandscheibenschadens.
- Begleitend kann eine Physiotherapie im ambulanten Bereich die Behandlung unterstützen.
- Auch Heilgymnastik zum Erlernen schmerzarmer Bewegungsmuster kann hilfreich sein.
Körperliche Aktivität stärkt die Muskulatur (Bauch, Rücken), die in weiterer Folge die Bandscheiben entlasten. Es sollte jedoch nur „bandscheibenfreundlicher“ Sport betrieben werden:
- Aerobic
- Laufen
- Schwimmen
- Schilanglauf
- Tanzen
Wenig empfehlenswert sind Sportarten wie Tennis, alpiner Schilauf, Fußball, Golf, Eishockey, Ringen, Rudern, Squash um nur einige zu nennen.
Wärmeanwendungen entspannen die Muskeln und sind deshalb oft Teil einer konservativen Therapie.
Wann ist ein Bandscheibenvorfall operativ zu behandeln?
Die Entscheidung kann erst nach ausführlicher Untersuchung getroffen werden. Es gibt einige Kriterien, bei deren Zutreffen eine Operation ins Auge gefasst werden sollte:
- wenn Druck auf das Rückenmark vermutet wird
- wenn Lähmungserscheinungen (Arme, Beine) auftreten die sich auf konservative Therapie nicht bessern
- wenn die Schmerzen nachlassen und Lähmungserscheinungen zunehmen
- wenn die Schmerzen auf konservative Therapie nicht ansprechen
Es wird heutzutage vor allem mikrochirurgisch operiert, um Narbenbildung weitgehend zu vermindern.
Sind bei einer Operation Komplikationen zu erwarten?
Jede Operation, jeder chirurgische Eingriff bringt ein Risiko mit sich. Das beginnt schon bei der Narkose. Bei Eingriffen in dem sensiblen Nervengeflecht der Wirbelsäule ist das Risiko einer Verletzung zwar sehr gering, kann aber nicht vollständig ausgeschlossen werden. Funktionsstörungen in Armen und Beinen, bis hin zu sexuellen Störungen können die Folgen sein.
Die beste Vermeidungsstrategie ist eine ausführliche Anamnese und gründliche Untersuchung um die Ursache Ihrer Beschwerden richtig zu lokalisieren und keine vorschnelle Entscheidung zu treffen. Gerne können Sie mich zur Terminvereinbarung kontaktieren:
OA Dr. Hans Peter Heuberger, Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie Wr. Neustadt: 02622/24530